Windows 11 zieht dem Alten den Stecker

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Wenn Sie ein Windows-Nutzer sind, haben Sie vielleicht schon gehört, dass die neueste Version von Windows, Windows 11, ältere Prozessoren nicht mehr unterstützt. (Siehe auch: Bericht Windows 11 ist da – kommt Ihr PC da mit?) Aber was bedeutet das genau und warum hat Microsoft diese Entscheidung getroffen?

Illustration: CPU

Die Systemanforderungen für Windows 11 sind höher als bei früheren Versionen von Windows. Das bedeutet, dass nur moderne Prozessoren mit den neuesten Sicherheitsfunktionen unterstützt werden. Ältere Prozessoren, die nicht diese Funktionen haben, werden nicht mehr unterstützt. Insbesondere sind dies Prozessoren, die älter als 5-7 Jahre sind und nicht die neuesten Sicherheitsstandards erfüllen.

Bis zur Version 22H2 war es noch möglich, die Hardware-Anforderungen von Windows 11 zu umgehen. Benutzer konnten durch eine spezielle Konfiguration des Systems die Installation von Windows 11 auf älteren Computern ermöglichen. Dies war jedoch nicht offiziell unterstützt und konnte zu Problemen mit der Systemstabilität führen, da die Umgehung nicht von Microsoft getestet wurde.
Tatsächlich werden aktuell auch gebrauchte Computer verkauft, auf denen zwar eine frühe Version von Windows 11 installiert ist, die diese allerdings nicht offiziell unterstützen. Wie lange Windows 11 auf diesen Geräten überhaupt noch funktioniert, ist unklar. In jedem Fall besteht hier ein Risiko für den weiteren Betrieb.

Keine Ausnahmen mehr

Ab der Version 23H2 ist diese Umgehung jedoch nicht mehr möglich. Microsoft hat die Systemanforderungen von Windows 11 verschärft und es ist jetzt nicht mehr möglich, die Hardware-Anforderungen zu umgehen. Das bedeutet, dass Benutzer, die einen älteren Rechner verwenden, nicht mehr in der Lage sind, Windows 11 zu installieren oder zu upgraden.

Vorteile: Sicherheit und Perfomance

Aber warum hat Microsoft diese Entscheidung getroffen? Ein Grund ist die Sicherheit und Performance. Ältere Prozessoren haben möglicherweise Sicherheitslücken oder Schwachstellen, die nicht mehr gepatcht werden können. Durch die Erhöhung der Systemanforderungen kann Microsoft sicherstellen, dass nur moderne Prozessoren mit den neuesten Sicherheitsfunktionen unterstützt werden. Auch ist neuere Hardware generell schneller und bietet ein besseres Nutzererlebnis. Beispielsweise können moderne Prozessoren besser mit den neuesten Anwendungen und Spielen umgehen und bieten eine höhere Leistung.

Nachteile für Nutzer: Kosten und Nachhaltigkeit

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen ein weiterer Grund könne auch ein kommerzieller Aspekt sein. Durch die Erhöhung der Systemanforderungen kann Microsoft die Verkäufe von neuen Computern und Prozessoren ankurbeln. Dies kann auch den Chipherstellern wie AMD und Intel Auftrieb verschaffen, da sie neue Prozessoren entwickeln und verkaufen können, die die Systemanforderungen von Windows 11 erfüllen.

Es ist zu bedenken, dass diese Entscheidung auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Benutzer haben kann. Die Erhöhung der Systemanforderungen kann dazu führen, dass ältere Computer und Prozessoren nicht mehr unterstützt werden und somit elektronischer Müll produziert wird. Dies kann auch zu höheren Kosten für die Benutzer führen, da sie neue Computer kaufen müssen, um Windows 11 zu installieren.

Fazit: Windows nur noch mit aktueller Hardware

Illustation: Deadline

Für Computernutzer bedeutet dies, dass sie ihren Computer künftig nicht mehr allzu lange mit Windows nutzen können. Upgrades der Hardware werden unumgänglich gemacht. Letztlich steht der Nutzer vor der Wahl, ob er sich einen neuen Computer anschaffen oder ein freies System wie z.B. eines aus der Familie der GNU/Linux-basierten Betriebssysteme einsetzen möchte. Auch Aufrüstungen können eine Option darstellen, jedoch ist der Wechsel z.B. eines Prozessors ein meist derart aufwändiger Eingriff, dass eine Neuanschaffung wirtschaftlich sinnvoller wird.

Wer Windows also weiterhin nutzen möchte, wird auf lange Sicht nicht an einem neuen PC vorbeikommen. Windows 10 wird unterdessen laut Planungen noch bis Oktober 2025 unterstützt. So viel Zeit bleibt dem Verbraucher, um sich auf die neue Situation einzustellen.