Server wie im Paradies: Freie Software, Strom aus der Sonne und günstige Anschaffung

Der Einplatinencomputer Raspberry Pi Zero

Ein im Netzwerk – fernab von den Gefahren des Internets – verfügbarer Cloud-Speicher, eine zentrale Datenbank oder eine im lokalen Intranet verfügbare Personalverwaltung – das sind typische offene Wünsche von kleinen Unternehmen, insbesondere Familienbetrieben. Auch für Privatpersonen ist ein zentraler Netzwerkspeicher, der per Browser bedient wird, interessant. Fertige NAS-Geräte bieten oftmals Einschränkungen im Bezug auf Sicherheit oder Funktionalität. Die Anschaffung des eigenen Servers für diesen Zweck ist hingegen aber oft durch hohe Anschaffungkosten oder später gefürchtete Stromkosten eine hässliche Hürde.

Raspberry Pi – angetrieben durch Sonnenlicht

All diese Anwendungsbeispiele sind mit der hier gezeigten kleinen Platine nun auch für günstiges Geld realisierbar. Der Raspberry Pi Zero kostet in der Anschaffung gerade mal rund 5 Euro.  Mit integriertem WLAN-Modul, Stromversorgung, Adapter, Gehäuse und Versandkosten sind es dann zwar eher 30 Euro, was allerdings auch noch zu verkraften sein sollte. Mit einer Versorgungsspannung von 5V und einem Strombedarf im Leerlauf von 100-200 mA sind die Kosten für ein Jahr Dauerbetrieb mit unter 10 Euro zu kalkulieren. So günstig können oben genannte Netwerkanwendungen mittlerweile sein!

Dieses Script zeigt: Selbst in der prallen Sonne hält sich die CPU des Gerätes wacker

Um den Beweis für den Mini-Stromverbrauch auf die Spitze zu treiben, habe ich genannten Einplatinencomputer an ein solarbetriebenes Battery-Pack angeschlossen. Tatsächlich könnten wir unseren neuen Netzwerkserver durch Sonnelicht betreiben. Auch den hohen Temperaturen unter der Sonne ist das Gerät gewachsen.

Da der Raspberry Pi mit einem linux-basierten Betriebssystem betrieben wird, ist ein breites Spektrum von Anwendungen realisierbar. Auch diese Webseite könnte theoretisch auf einem solchen Einplatinencomputer betrieben werden. Für Linux gibt es ein großes Angebot an freier und kostenloser Software. Lediglich die Hardware des

Webmin zeigt die Hardware des Einplatinencomputers

kleinen Gerätes beschränkt das Anwendungsspektrum ein wenig, wenn auch der Hersteller mittlerweile stärkere Modelle im Angebot hat. Der Speicherplatz lässt sich mittels größerer SD-Karte einfach erweitern.

Verdanken darf man diese Erfindung übrigens einer Organisation, deren Ziel es ist, die ganze Welt mit kostengünstigen Computern zu versorgen. Dabei liegt auch ein Augenmerk auf die Versorgung der dritten Welt. Schließlich kann das Gerät auch als Desktop eingesetzt werden. Mehr Informationen zu diesem tollen Projekt finden sich unter https://www.raspberrypi.org/